Presse - Vilsbiburger Zeitung - Fotos und Text: Gisela Weiershaus
Ritter Rost und sein Kampf ums Ritterpatent

Gelungene Premiere des NichtNurFürKinderTheaters im LichtSpielberg - Zusatzvorstellung

Die Laienspieltruppe des NichtNurFürKinderTheaters machte wieder einmal ihrem Namen alle Ehre - im vollbesetzten Saal 6 des Spielbergkinos amüsierten sich Kinder wie Eltern gleichermaßen königlich über das gekonnt dargebotene spritzige Musical für Kinder ab 4 Jahren "Ritter Rost und das Gespenst" von Jörg Hilbert und Felix Janosa.

Die Truppe besteht nun schon seit etwa zehn Jahren und hat während dieser Zeit so bekannte Stücke wie Räuber Hotzenplotz, Urmel aus dem Eis oder Der Zauberspiegel auf die Bretter, die die Welt bedeuten, gebracht. Mit der Idee dieses Musicals mit Tanz und Gesang unter der Regie von Sabine Meyer und der Spielleitung von Gerhard Limmer und Silke Forster hat sie mutig Neuland betreten. Das Ergebnis kann sich sehen beziehungsweise hören lassen: Eineinhalb Stunden Spaß und temporeiche Unterhaltung für ein Publikum, das begeistert mitging - von Darstellern, denen man die Spiellust deutlich anmerkte.

So nahm die lustige Geschichte des "Ritter Rost und das Gespenst" mit vielen Gags, schmissigen musikalischen Tanzeinlagen und flotten Songs ihren Lauf: Ein zarter, fast filigraner Ritter hat einen langen Weg bis zur Erhaltung seines königlichen Ritterpatents zurückzulegen, sofern es ihm denn überhaupt gelingen will. Das ritterliche Kampfgetümmel ist seine Sache nämlich nicht. Er spielt lieber mit seinem Teddy, schaut sich die Sportschau an oder kümmert sich um seine Briefmarkensammlung.

Nachdem Ritter Rost jedoch schon sechs verlorene Wettkämpfe hinter sich hat, braucht er nun dringend einen Turniersieg, um sein Ritterpatent behalten zu können. So macht er sich notgedrungen auf den Weg, die anderen Ritter zu diesem Turnier einzuladen. Ihm zur Seite steht das Burgfräulein Bö, das dem kühnen Ritter an Kraft und Größe weit überlegen ist und ihm immer wieder klar machen muss wo es langgeht. Koks der Hausdrache bleibt unterdessen allein auf der Burg zurück und fragt die Kinder quirlig in seinem für das Stück ausgedachten besonderen Dialekt, der super ankommt: "Wart ihr schon mal allein zu Haus? Das Beste, was einem passieren kann."

Er verteilt den Inhalt der ritterlichen Schatzkiste unter das Publikum, ruft seinen Onkel in Amerika an und räumt den Kleiderschrank vom Burgfräulein aus. Der Oberausgehfummel von Fräulein Bö hat es Koksi besonders angetan: "Ein krasses Teil", meint er fachmännisch. Bis dann zur Geisterstunde ein Gespenst auftaucht, das neu in der Gegend und auf der Suche nach einem neuen Zuhause ist. Die Beiden freunden sich schnell an und bringen sich gegenseitig das Spuken und das Feuerspucken bei, bis König Bleifuß der Verbogene mit Ratzefummel, seinem königlichen Hofschreiber höchstpersönlich auf der Burg erscheint.

Der Drache Koks und das Gespenst sollen dem König etwas vorspuken und dieser lädt dann in seiner maßlosen Klugheit alle Ritter zu einer Gespenstershow ein. Der Burgherr und das Burgfräulein kommen von ihrer vergeblichen Reise zurück und sind überrascht, König und Ritter allesamt auf ihrer Burg vorzufinden.

Einem Turnier steht nun nichts mehr im Wege, besonders, da es genau das richtige Wetter ist, um ein Ritterturnier zu veranstalten. Der Sieger des Turniers soll das von allen so begehrte Gespenst als Trophäe erhalten. Ritter Rost, seiner Meinung nach der Schönste, Stärkste und Klügste, muss sich nun stellen und seine Angst überwinden. Als er schon zwei Ritter in einer Kissenschlacht und einem Fingerhakelkampf ausgeschaltet hat, fordert ihn ein mysteriöser schwarzer Ritter zum Zweikampf heraus.

Ob Ritter Rost sein Ritterpatent behalten darf und wer sich hinter der geheimnisvollen Figur des schwarzen Ritters verbirgt, findet noch einmal Aufklärung am 16./17. sowie am 23./24. März jeweils um 15 Uhr im Kino LichtSpielberg.

Die Akteure bewiesen in ihren phantasievollen Kostümen nicht nur Freude am Spiel, sondern auch viel und vor allem komisches Talent. Die Besitzer des LichtSpielbergs, das Ehepaar Fläxl, zeigte sich äußerst kooperativ und stellt wie immer ihre für das Theaterspielen so trefflich geeigneten Räumlichkeiten zur Verfügung. Nachdem die kommenden vier Vorstellungen schon so gut wie ausverkauft sind, hat sich die Schauspieltruppe entschlossen, am 24. März um 13 Uhr eine Zusatzvorstellung zu geben. Vorbestellungen sind über den LichtSpielberg bereits möglich. Gisela Weiershaus

Die Darsteller/innen  und ihre Rollen

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